Montag, 3. Dezember 2012

Weihnachtsmarkt March

Hallo!

Mein sehr kaltes Marktwochenende ist vorüber. Ich habe sehr gemischte Erfahrungen gemacht.

Zunächst war es irgendwie toll einen Marktstand aufzubauen. Die Vorfreude beim Nähen der Sachen, die Hoffnung, dass man andere damit begeistern kann. Es hat Spaß gemacht sich den Stand auszumalen, Deko mitzunehmen, sich die Verpackung zu überlegen und zu gestalten. Auch der Aufbau hat mir freude bereitet. So sah mein Stand fertig aus:

Was man hier nicht sieht war die Tannengirlande die einmal oben herum verlief. Als es Abends dunkler wurde habe ich noch Lichterketten zwischen die Ware gelegt. Den Aufbau des Tisches habe ich über den Tag hinweg immer wieder etwas verändert, weil ich merkte, dass einiges nicht gut zur Geltung kam.

Die TaTü-Boxen waren, wie ich mir schon dachte, mein Verkaufserfolg. Aber auch drei Kirschkernsterne haben jetzt neue Besitzer. Am zweiten Tag stellte ich noch eine Wühlkiste mit Hairpins und Schlüsselanhängern auf, so dass jeweils 4 ein neues Zuhause fanden.

 Traurig ist, dass ich alle meine liebevoll genähten Loopschale wieder mitnehmen musste. Es wurde kein einziger verkauft. Wirklich schade, denn es blieben recht viele Leute stehen und fanden die Idee toll einen Schal zu nähen statt zu stricken. Aber wahrscheinlich hat sich niemand getraut so einen munteren und farbenfrohen Schal zu tragen ;) War ja auf dem Dorf. Trotzdem sehr schade =(

Die Spendenschals waren am ersten Tag recht beliebt. Die Schals hat meine Oma gestrickt. Die Wolle stammt aus dem früheren Geschäft ihrer Schwester, die es aufgrund ihrer Demenzerkrankung aufgeben musste. Deshalb wird die Hälfte des Verkaufspreises der Strickschals an die deutsche Alzheimer Gesellschaft gespendet. Ich konnte 31,50€ an Spenden sammeln. Am zweiten Tag verkaufte ich keinen einzigen mehr. Die restlichen Schals werde ich auch bei DaWanda einstellen.

Was mir an dem Tag aufgefallen war:
- Ich wurde übersehen. Links und rechts von mir waren Schulklassen und gegenüber ein großer Stand einer Gärtnerei. Das Ergebnis war, dass alle im Zickzack gingen und oft nicht einmal zu meinem Stand hersahen. Da war dann auch das Ansprechen schwierig. Ich habe den ganzen Tag über also von 14 Uhr an nichts verkauft. Erst als die Schulklassen um 19 Uhr weg waren kamen Kunden. Und so schaffte ich es bis 20:30 Uhr doch noch meine Standgebühr einzunehmen. Glaubt ihr mir wie deprimiert ich bis dahin war? Den ganzen Tag in der Kälte stehen und nichts daran ändern können?
- Die Leute schauen nicht auf den Warentisch. Sie schauen nach oben, nach hinten und nach unten auf der Suche nach Zetteln mit Informationen wer da verkauft und was verkauft wird. Ich konnte es wirklich nicht fassen. Und was noch unglaublicher war: Selbst Leute die mich kennen, z.B. von der Arbeit, sind einfach an mir vorbei gelaufen. Oft mehrmals, bis sie mich gesehen haben. Die Kinder haben mich aber oft schon beim ersten Mal erspäht ;)

Gut, Frau lernt ja. Also habe ich für Tag zwei Schilder ausgedruckt. Darauf stand was ich verkaufe, zu welchem Preis, und ich hing auch mein Banner auf. Ob es etwas helfen würde wusste ich aber nicht.
Im Gespräch mit anderen Standanbieterinnen (sehr nette Leute, wirklich!) erfuhr ich, dass die Geschäfte auch nur bedingt liefen. Und, was wirklich erstaunlich war, je professioneller die Waren aussahen und gearbeitet waren, desto schlechter verkauften sie sich. Und wenn ich darüber nachdenke, stimmt... Wenn die Leute meine eingenähten Label sahen haben sie immer komisch geschaut. Nur wenige haben nachgefragt. Wirklich verkehrte Welt...

Hier ein Bild des Standes von Sonntag ca. 17 Uhr. Da hat sich bis 19 Uhr auch nichts mehr geändert... Ich hatte zwei Schale aufgehängt, damit die Leute besser sehen konnten, was ich überhaupt anbiete. Viele blieben auch stehen und fühlten, aber auch am Sonntag wurde kein Loop verkauft. 

Die Schilder kann man hier auch ganz gut erkennen. Und es war tatsächlich so, dass einige Leute von fern lasen was ich anbot und dann erst näher kamen... Aber die haben auch nie etwas gekauft. Wirklich seltsam...


Mein Fazit:

Ich denke es wird keinen weiteren Markt für mich geben. Ich konnte zwar meine Standgebühren und meine Materialkosten decken, aber einen Gewinn habe ich nicht erzielt. Und dafür ist mir meine Zeit zu schade. Es war aber einfach mal eine Erfahrung wert ca. 18 Stunden in der Kälte zu stehen, nicht auf's Klo zu können und schon nach 2 Stunden schrecklich zu zittern obwohl ich dick eingepackt war. Und auch die Verspannungen und der Muskelkater vom Zittern werden mich wohl noch einige Tage begleiten. Alle die sich das jedes Jahr antun haben ab sofort meinen Respekt.

Der Kontakt mit anderen Standbetreibern war aber sehr nett. Eine Verkäuferin möchte ich euch an dieser Stelle vorstellen:

Anna verkauft selbstgemachte Postkarten. Ihre Fotoaufnahmen sind wirklich grandios! Daraus macht sie Spruchkarten, Trauerkarten, Lesezeichen und vieles mehr. Dieses Lesezeichen hat sie mir geschenkt:

Leider litt auch sie darunter, dass ihre Aufnahmen wohl "zu professionell" waren, denn ihre Geschäfte liefen auch nicht so gut. Sehr schade!
Liebe Anna, ich wünsche dir auf dem nächsten Weihnachtsmarkt mehr Glück!

Was meine "Restposten" angeht werde ich sie so bald es geht bei DaWanda einstellen. Vielleicht sucht ja noch der ein oder andere ein absolutes Unikatstück als Geschenk oder zum selber liebhaben. Ich würde mich freuen ;)

So, dann wünsche ich euch jetzt noch einen ganz tollen Wochenstart! Lily~♥



2 Kommentare:

  1. Schade, dass es so schlecht gelaufen ist...ich habe aber insgesamt das Gefühl, dass selbst Schulklassen nciht mehr so viel verdienen wie früher. Das Geld sitzt einfach nicht mehr so locker bei den Leuten schon gar nicht für Dinge, die es auf dem Weihnachtsmarkt so gibt. Ist zu wenig Smartphone und HD... ;)
    Ich fine deine Preise jetzt auch nciht übertrieben, weiß selber wie teuer schöner Stoff ist...mit den großen Warenhäusern kann man einfach nicht konkurieren.
    Wenn du es über DaWanda nicht los wirst stellst dich nächstes Jahr doch nochmal hin und verkaufst noch frische Waffeln (daran kannst dich wärmen) und bissle Glühwein^^ Dann bleiben die Leute zumindest fürs Essen schon mal stehen^^.

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    1. *lach* Ja, Essen und Trinken geht immer. Aber der Weihnachtsmarkt hat es verboten noch mehr "Fresstände" zu machen ;)

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