Samstag, 25. August 2012

Japanische Spuren im HNF


Hallo!

Während meines Sommerurlaubs stand ein Besuch im HNF, dem Heinz-Nixdorf-Museumsforum, dem weltgrößten Museum für Informationstechnologie an. Wir verbrachten unglaubliche 7 Stunden dort! 

Es gab allerhand zu sehen, was ich euch heute zeigen möchte, sind japanische Exponate, die es in der Ausstellung ebenfalls zu finden gab:


Die Ausstellung war so aufgebaut, dass sie mit der ersten Schriftnutzung began. Die ersten japanischen Spuren fand man aber erst bei der Mathematik. Und zwar um genau zu sein beim Abacus. Es gab einen Schaukasten mit zwei Modellen aus Japan. Auf den Schildern stand u.a. wie die Benutzung funktionierte und wo der Unterschied etwa zum chinesischen oder europäischen Abacus lag.



Das letzte Bild zeigt einen Reiseabacus. Er war klappbar und bot im Set alles, was ein reisender Kaufmann so brauchte. Wusstet ihr, dass die Schrift eingeführt wurde um Rechnungen und Lieferbelege schreiben zu können? Interessant oder... BWL ist also eine der ältesten Disziplinen der Weltgeschichte xD


Japanische Knotenschnüre die als Zählmittel benutzt wurden:
In kooperation mit Prof. Akira Kikuchi von der japanischen Naruto Universität und dem Korbflechter Hansbert Butterweck aus aus Dahlhausen hat das HNF fünf Knotenschnüre aus Südjapan nach historischen Vorlagen aus Reisstroh rekonstruiert (2006).
Auf den Inselgruppen Okinawa, Miyako sowie Yaeyama im Süden des japanischen Archipels existierte ab dem 17. Jahrhundert ein System von geknoteten Schnüren zur Zählung bzw. Berechnung vor allem von Steuerabgaben, Lehndiensten, Arbeitsleistung, Teilnahme an Dorfversammlungen oder Kulturfesten.
Diese Knotenschnüre wurden von der des Lesens und Schreibens unkundigen Landbevölkerung zur fixierung von Zahlenbegriffen nach einem dezimalen Stellensystem, zur Speicherung von Rechnungsergebnissen und anderer im Leben einfacher Bauern wichtiger Daten genutzt.
Die Schnüre, wie das System selbst, sind als musubinawa "geknotete Schnüre"bekannt, in der Ryuykyu-Sprache nennt man sie warazan "Stroh-Rechnen". Material ist meist Reisstroh, aber auch Binsen, Rindenbast, Blattfasern der Banane oder des Palmfans kommen zum Einsatz.
Die Knotenschnüren wurden hauptsächlich bei der Berechnung und Eintreibung der Kopfsteuer (ninto-sei) verwendet, die in landwirtschaftlichen Produkten, vor allem in Zuckerrohr von den Männern, in gewebten und gefärbten Stoffbahnen von den Frauen entrichtet, aber jeweils in Reismengen umgerechnet wurde.
Weitere Anwendungsgebiete der Knotenschnüre gab es bei den Pfandleihern, Holzfällern und Holzhändlern, Pferdetreibern und Tagelöhnern.
Warazans sind bei den heutigen Japanern weitgehend unbekannt und auch in der Forschung bisher kaum beachtet worden. Sie ähneln in Aussehen und Gebrauch den weit älteren Quipus, den Knotenschnüren der Inkas. 

Im 2. Stock der Ausstellung ging es schon annähernd um Computer wie wir sie kennen. Zumindest am Anfang und gegen Ende hin. Auch andere technische Errungenschaften wie Handys, Roboter und ähnliches wurden hier vorgestellt. Ich erspähte zwischen hunderten Mobiltelefonen auch diese beiden japanischen.

Auch ein Manga wurde in der Robotik-Abteilung ausgestellt.

Der Roboterhund "Aibo" wurde auch ausgestellt, aber ich fand diesen historischen Roboter-Automaten viel interessanter. Aibo kennt man ja ;)

So, ich hoffe euch hat dieser kleine Einblick gefallen. Falls ihr einmal nach Paderborn kommen solltet und euch für Informationstechnologie interessiert solltet ihr dieses Museum unbedingt besuchen!

Wünsch euch ein schönes Wochenende, Lily ~♥







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